Wer zufrieden ist, ist ausgeglichen. Wer ausgeglichen ist, ist zufrieden. Ein gutes Zusammenspiel zwischen Privat- und Berufsleben ist wichtig und beschreibt ein immer bedeutender werdendes Kriterium unserer Lebensqualität. Umfeld und Privatleben sorgen für willkommene Abwechslung und mindern so den Druck des Arbeitsalltags. Ziel ist es, die privaten Interessen mit den Anforderungen der Arbeitswelt in Einklang zu bringen. Setzen wir unser Engagement fokussiert auf nur einen der beiden Bereiche, heißt dies, dass unsere Lebensqualität eingeschränkt wird.
Die ersten Schritte zu einer ausgeglichenen Work-Life Balance
Eine gute Work-Life Balance ist aber meist gar nicht so einfach umzusetzen, wie es sich vielleicht vermuten lässt. Ein allgemeines Problem hierbei ist, dass wir uns viel schwieriger beruflichen Anforderungen und Aufgaben entziehen können als Privaten. Hier werden Stresssituationen gerne gedanklich einfach kompensiert, da im privaten kein Jobverlust auf dem Spiel steht. Die Folge: Unsere Work-Life Balance leidet und für Familie, Freunde oder den Partner bleibt oft immer weniger Zeit. Was viele jedoch vergessen: Nicht nur für den Arbeitnehmer ist eine gesunde Work-Life Balance von Vorteil. Unternehmen profitieren selbstverständlich auch von einem ausgeglichenen, motivierten und kreativen Mitarbeiter, der kein hohes Ausfallrisiko durch Überforderung mitbringt.
Aus diesem Grund ist es wichtig, ein einfaches Mittel zu finden, um die Work-Life Balance ausgewogener zu gestalten. Die Zeit in der Arbeit wird oft nicht so effektiv genutzt, wie sie eigentlich könnte. Daraus resultiert Zeitdruck und Stress. Durch richtiges Zeitmanagement kann der Tag effektiv strukturiert und geplant werden. Freie Zeitinseln können anschließend für das private und persönliche Wohlbefinden genutzt werden.
Der erste Schritt zu einer ausgeglichenen Work-Life Balance ist daher die Selbstanalyse. Du solltest dich selbst am besten kennen, um zu wissen, was dich glücklich macht und was du lieber vermeiden solltest. Wie viel Belastung kannst du dir bei deinem Job zumuten und wann solltest du einen Schlussstrich ziehen? Was sind deine Stärken und was deine Schwächen? Was kannst du ausbauen und was aufgeben? Sind die eigenen Werte, Ziele und Wünsche erst einmal definiert, führt das automatisch zu einer höheren Leistungsfähigkeit.
Um die Grenzen zwischen Leben und Arbeit noch fließender zu machen, befinden sich mittlerweile auch auf den meisten Unternehmensgeländen nicht nur Arbeitsräume, sondern auch Erholungs- und Sozialflächen für eine optimale Work-Life-Balance. Von Grünflächen zum Spazieren gehen, hinreichend Sitzgelegenheiten sowie Dachterrassen mit tollem Ausblick sorgen für Erholungsmomente in den Arbeitspausen.
Home-Office als Standard statt als Benefit
Weder der Beruf noch das Privatleben sollte so hoch angesiedelt sein, dass es daneben nichts mehr gibt. Es geht nicht um ein „entweder … oder“, sondern um das Verschmelzen beider Bereiche. Gerade in der aktuellen Zeit kann man einen absoluten Trend zu Home-Office, Remote Work und Co. beobachten. “Digitalisierung” ist endlich nicht mehr nur ein Schlagwort. Viele Firmen mussten in der letzten Zeit komplett umdenken. Unternehmen, die sich in der Vergangenheit gesträubt hatten, Mitarbeitern die Arbeit von zu Hause zu ermöglichen, dürften allmählich die Argumente ausgehen. Die Umstellung auf flexibles Arbeiten hat manchen Führungskräften einiges abverlangt: Statt kontrollieren zu können, mussten sie ihren Mitarbeitern plötzlich vertrauen. Dieses Beispiel macht deutlich, wie sehr sich festgefahrene Strukturen derzeit ändern. Die vergangenen Monate haben schließlich gezeigt, dass es sowohl technisch als auch organisatorisch möglich ist, effizient und leistungsorientiert von zu Hause aus zu arbeiten – selbst für Führungskräfte.
Viele Arbeitnehmer wurden in Bezug auf ihre Work-Life Balance daher nachdenklich gestimmt. Eine Studie fand heraus, dass sich diese für mehr als die Hälfte der Befragten (56 %) während der Arbeit am heimischen Schreibtisch nämlich verbessert hat. Es kommt zu einer zunehmenden Flexibilisierung der Arbeitswelt. Und auf diese neue Flexibilität möchte ein Großteil der Arbeitnehmer auch nicht mehr verzichten. Der Anteil von Vertrauensarbeitszeit wächst rasant, so das Ergebnis einer aktuellen MC Kinsey Erhebung.
Auch das Thema Gesundheit stand in der Vergangenheit oft weder bei Arbeitnehmern noch bei Arbeitgebern im Fokus. Im Gegenteil: Sich krank zur Arbeit zu schleppen, gehörte in vielen Unternehmen schon beinahe zum Standard. Daher ist es durch die Ereignisse des letzten Jahres gut möglich, dass Firmen künftig ein stärkeres Augenmerk auf die Gesundheit ihrer Angestellten legen. Denkbar sind beispielsweise regelmäßige Check-ups, aber auch die Verankerung des Themas in der Unternehmenskultur.
Fazit
Die Ansprüche an unser Berufs- und Privatleben steigen und Home-Office kann hier für eine Lösung und einen Ausgleich sorgen. Deine Work-Life-Balance ist auf realistische Zielsetzungen angewiesen. Achte deshalb auf umsetzbare Vorhaben und geh ihnen nach. Werde zudem nicht unruhig, sollte der Job doch einmal mehr Zeit in Anspruch nehmen als veranschlagt. Definiere für dich, wie deine Work-Life Balance auszusehen hat, sprich bei Bedarf mit deinem Arbeitgeber und überlege, wohin gehend dein berufliches und privates Leben optimiert werden kann.